Das Ruhrtal mit der Stiepeler Dorfkirche auf der gegenüberliegenden Hangseite der Ruhrhöhen

Eine kleine geomantische Analyse der Stiepeler Dorfkirche

Geschichtliches zum Dorf Stiepel

Die ältesten Siedlungsfunde im Raum Bochum-Stiepel gehen bis in die Altsteinzeit um 50.000 v. Chr. zurück. Doch erst seit etwa 700 v. Chr. gibt es eine durchgängige Besiedlung in dieser Region. Durch die Überlieferung der Gegend als Brukterergau vermutet man, dass der germanische Stamm der Brukterer hier damals gesiedelt hatte.

Das Dorf Stiepel liegt nördlich der Ruhr oberhalb der Ruhraue, hier etwa 70 m ü.NN, in etwa zwischen 100 m und 150 m ü.NN Höhe fast auf halber Höhe der Ruhrhöhen, die hier bis 190 m hoch sind. Stiepel hat keinen eigentlichen Dorfkern, sondern verteilte sich ursprünglich über mehrere einzelnen Höfe. Durch den Ort geht ein alter Verbindungsweg der von Bochum kommend durch eine Furt an Haus Kemnade vorbei nach Blankenstein führt. Seit dem 18.Jahrhundert gab es dann eine Fähre über die Ruhr, die mit dem Bau der Ruhrbrücke Ende der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts ihre Arbeit einstellte.

Im Jahr 885 n.Chr. wurde erstmalig ein Hof „Villa Stipela“ erwähnt, der damals Abgaben an das Kloster Werden entrichtete. Im Jahre 1001 wurde der zum Reichshof gehörender Haupthof in Stiepel vom karolingischen, ottonischen Kaiser Otto III an den Grafen Luitger geschenkt.

Seine Frau Imma (auch oft als Emma bezeichnet) bemühte sich um eine Eigenkirche für ihren Hof in Stiepel. Sie soll dann im Jahr 1008 vom Erzbistum in Köln die Genehmigung zum Bau einer Kirche bekommen haben. Das Dokument dazu soll aber gefälscht sein. Trotzdem wird es als Gründungsdatum der Stiepeler Dorfkirche gefeiert. Bereits im Jahr 1011 starb der Graf Luitger und Imma ging an den Dom zu Bremen, wo sie dann im Jahr 1038 verstarb. Imma wird ab Mitte des 11.Jahrhunderts in Bremen als Heilige verehrt.

Die Stiepeler Dorfkirche von Südosten gesehen mit dem alten Friedhof im Vordergrund
Die Stiepeler Dorfkirche von Südosten gesehen mit dem alten Friedhof im Vordergrund

Der Stiepeler Dorfkirche wurden im Jahr 1295 von Papst Bonifatius VIII. mehrere Ablasstage zuerkannt. Darunter auch für den 29.September, den Tag des Erzengel Michael. Zu diesem Datum fand wohl bereits ein Viehmarkt in Stiepel statt, der traditionell heute weiter als Fliegenkirmes durchgeführt wird.

Seit 1393 ging Stiepel an einen Edelherren aus Lippe. Das relativ kleine Dorf Stiepel hat deshalb in der Grafschaft Mark eigene Hoheitsrechte mit einem eigenen Gericht und eigenen Steuer. Der Flusslauf der Ruhr hat sich im Jahr 1486 bei einem großen Hochwasser von damals bei Haus Kennade gelegen ca. 600 m weiter nach Norden zum heuten Flussbett verlagert. Erst seit dem Jahr 1929 ist Stiepel nach Bochum eingemeindet worden.

Im Jahr 1915 wurde im nördlichen Teil von Stiepel eine Wallfahrtskirche errichtet in der seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts auch die Marienfigur aus der Stiepeler Dorfkirche wieder verehrt wird. Seit dem Jahr 1988 ist dort auch auf Initiative des ersten Bischofs des Ruhrbistums, Franz Kardinal Hengsbach, ein Zisterzienser-Kloster errichtet worden, das dort nun die alte Stiepeler Wallfahrtstradition zur „Schmerzhaften Mutter von Stiepel“ weiter fortführt.

 

Geschichtliches zur Stiepeler Dorfkirche

Die Stiepeler Mark in einer alten Landkarte aus 1783 mit Hervorhebung der Kirche, des Dorfes und des Haus Kemnade
Die Stiepeler Mark in einer alten Landkarte aus 1783 mit Hervorhebung der Kirche, des Dorfes und des Haus Kemnade

Durch die umfangreichen Ausgrabungen in der Kirche von Günther Waschk im Jahr 1952 sowie spätere in den Jahren 1963 bis 1965 sowie im nördlichen Friedhofsbereich von Karl Brandt im Jahr 1961 liegen viele archäologische Dokumente über die Kirche vor.

Auch wenn das Gründungsdokument aus dem Jahr 1008 wohl gefälscht ist gehen die Kunsthistoriker davon aus, dass der erste Ursprungsbau der Stiepeler Dorfkirche um 1008 als kleine Saalkirche errichtet worden ist. In der 2.Hälfte des 12.Jahrhunderts wurde die Kirche und wohl auch der Turm als romanische Basilika mit den beiden Seitenschiffen im heutigen Ostteil der Kirche erweitert. Ende des 15.Jahrhunderts erfolgte die nächste Erweiterung bei der auch im westlichen Teil die Kirche die Seitenschiffe, wie heute noch bestehend, erweitert wurden. Der noch heute existierende Friedhof um die Kirche stammt vermutlich bereits aus dem Anfang des 16. Jahrhundert. Die ältesten Grabsteine sind immer noch aus den Anfängen des 17.Jahrhundert. Zum Ende des 17.Jahrhundert fand in Bochum Stiepel die Reformation statt und die Stiepeler Dorfkirche ist seitdem evangelisch.

Die romanischen Kalkmalereien in der Stiepeler Dorfkirche hier mit Darstellung der Paradiesflüsse und der Lebensbäume
Die romanischen Kalkmalereien in der Stiepeler Dorfkirche hier mit Darstellung der Paradiesflüsse und der Lebensbäume

Im Inneren der Kirche wurden bei den Renovierungsarbeiten im Jahr 1952 romanische und gotische Fresken entdeckt und wieder freigelegt, die vermutlich zur Reformationszeit übermalten wurden. Die ersten Malereien, wie die Lebensbäume mit Tieren und die Jünglinge und Karaffen und den vier Paradiesflüssen in der Vierung des östlichen Deckengewölbes im Hauptschiff, stammen aus der Zeit bis 1230. Auch die Löwenfigur mit Löwenkind an der Nordwand im Rundbogen des nördlichen Seitschiffs, in der nördlichen Apsis des Seitschiffes beim ehemaligen Marienaltar der Bethlehemischer Kindermord und daneben die Darstellung der Flucht aus Ägypten stammen aus dieser Zeit. Ebenso in der Südapsis die Gotteshand mit sieben Strahlen des heiligen Geistes und darunter links der Mond und rechts die Sonne.

Weitere jüngere Malereien sind die gotischen Malereien aus dem 15. Jahrhundert, wie in der Nordwand im Westteil der Drachenkampf des Hlg. Georg. Oder auch im Chorraum an der Nordwand die Darstellung von 6 (5) Personen, die 1952 als Abendmalscene gedeutet und auf 13 Personen ergänzt wurde. Dargestellt wurde aber ursprünglich wohl eine Szene Jesus im Hause der Pharisäer bei der Fußwaschung.

Bei den Ausgrabungen im Jahr 1952 wurde im heuten Westteil des nördliche Seitschiffs, also bis zum 15. Jahrhundert außerhalb gelegen, von Günther Waschk und Lothar Mannewitz ein gemauerter Brunnenschacht wiederentdeckt. Aus dem Jahr 1824 gibt es eine Erwähnung einer wunderträchtigen Quelle bei der Stiepeler Dorfkirche als 1.Flurbezeichung „Biim hilgn Püttkn“ (Beim heiligen Brunnen), der Augen- und Lungenleiden heilen sollte. Bis zum Jahr 1945 soll mit diesem Wasser auch noch getauft worden sein.

Der heute ´heilige Brunnen´ von Bochum Stiepel
Der heute ´heilige Brunnen´ von Bochum Stiepel auf dem kommunalen Friedhof

Im Jahr 1983 wurde im Nordteil auf dem kommunalen Friedhof ein Brunnen als „Heiliger Brunnen“ wiedererstellt. Dieser Brunnen gehörte wohl zu dem Hof, den Karl Brandt im Jahr 1961 auf dem Gelände des Friedhofs ausgegraben hat. Laut Auskunft von Herrn Schulte-Hofstiepel lag dieser Brunnen in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts noch direkt neben einem Teich und Herr Dr. Schonefeld erzählte, dass seine Großmutter das Wasser immer gegen eine Bindehautentzündung nahm.

Es gibt auch noch eine Sagengeschichte zum Marienbild aus der Stiepler Dorfkirche, das bereits seit vor 1414 in der nördlichen Apsis gestanden haben soll. Zur Reformationszeit wurde die Madonna aus der Kirche entfernt und in die Ruhr geworfen. Am nächsten Tag stand sie wieder in der verschlossenen Kirche an seinem Platz. Die Madonna wurde wieder entfernt und erneut in die Ruhr geworfen. Abermals stand sie am nächsten Tag in der Kirche an ihren Platz. Wo die Marienfigur dann bis 1820 weiter verblieb. Die Marienfigur aus der Stiepeler Dorfkirche steht heute im Kloster Stiepel und wird dort als Marienwallfahrtstätte weiter geehrt.

Zur Marienfigur fanden im Mittelalter wohl auch größere Wallfahrten statt. Besonders auch zum Ablasstag des Erzengel Michael, am 29.September, zu dem auch der Viehmarkt, heute die Fliegenkirmes, durchgeführt wurde. Stiepel wurde bis zur Reformation als Marienheiligtum geehrt. Eine anerkannte echte Wallfahrtskirche war die Stiepeler Dorfkirche allerdings nicht.

Es gibt für die Stiepler Dorfkirche mehrere Belege, die auf einen Heilungsort und auf ein Wasserheiligtum hindeuten. Dazu zählen neben dem zuletzt erwähnten Heiligen Brunnen auch die romanische Darstellung der vier Paradiesflüsse und die gotische Darstellung der Fußwaschungsszene in der Kirche. Auch das ursprünglich direkt neben der Kirche und nun innerhalb der Kirche ein Brunnen gewesen war ist für ein Kirchengebäude doch recht ungewöhnlich.

„Das in der Kirche gefundene ´Hilligenpüttgen´ scheint dasjenige zu sein, welchem schon vor Errichtung der Kirche (1008) allgemeine Verehrung entgegen gebracht wurde. Es ist bekannt, daß man in alter Zeit über sogenannten Heiligen Quellen Kapellen oder Kirchen erbaute.“ so Karl Brandt. Der ersten Bau der Saalkirche zu Anfang des 11. Jahrhundert steht demnach in einem direktem Zusammenhang mit dem damals noch gültigen Ediktes von Papst Gregor I des Großen (590 bis 604 n.Chr.), das heidnische Heiligtümer nicht zerstört werden sollten, sondern in christliche Orte umwandeln werden sollten. In dem man die Gewohnheiten, Traditionen und Orte der einheimischen Bevölkerung aufgriff, sollte die Akzeptanz gegenüber dem neuen Glauben bei der Bevölkerung erhöht werden. Dies hat wohl auch bei der Stiepeler Dorfkirche so stattgefunden.

 

Geomantische Analyse des Standorts der Stiepeler Dorfkirche

Nach der geomantischen Philosophie des chinesischen Feng Shui hat sich in den Bergen und Flüssen die Lebenskraft, die Chi-Kraft, manifestiert (siehe auch unter: Berg- und Wasserdrachen). Gebirgszüge sind als Bergdrachen die lokale Verkörperung der Lebenskraft. Berge lenken die Energie zu einem Ort hin. Sie sind verbunden mit der Kraft der Ahnen und der Beständigkeit des Lebens. Bergdrachen unterstützen die aktivierenden Yang-Kräfte und die spirituellen Kräfte des Lebens. Ein Standort sollte allerdings nicht direkt auf dem Bergrücken gewählt werden, da sonst die Drachenadern des Berges blockiert werden oder der Ort mit zu viel Energie versorgt wird.

Darstellung der Höhenschichten und der Berg- und Wasserdrachen der Stiepeler Landschaft
Darstellung der Höhenschichten und der Berg- und Wasserdrachen der Stiepeler Landschaft

Wasser bringt ebenfalls Chi-Energie zu einem Ort und verbindet den Ort mit dem Kreislauf des Lebens. Wasser vermittelt dabei eher die ruhigeren Yin-Kräfte des Lebens. Ein Fluss oder Wasserdrachen sorgt aber auch gleichzeitig für den energetischen Abfluss. Die Ausrichtung eines Standortes sollte deshalb immer zum Wasserdrachen ausgerichtet sein. Die Fließrichtung darf allerdings nicht auf den Standort direkt gerichtet sein (nicht in Außenkurve), sondern sollte am Standort vorbei strömen (ideal Standort in Innenkurve).

Von der Ortslage her lag das Dorf Stiepel und die Stiepeler Dorfkirche am südlichen Hang der Ruhrhöhen auf einer Geländestufe vor dem Ruhrtal. Dabei lag die alte Dorfmitte auf einem kleineren Plateau auf einem Ausläufer nach Süden und die Stiepel Dorfkirche etwas westlicher auf einem weiteren aber schmaleren Ausläufer nach Südwesten.

Aus geomantischer Sicht haben Dorf und Dorfkirche entsprechend günstige Ortslagen, da deren Standorte auf halber Höhe des Bergdrachens einen guten Kontakt zu den aktivierenden Yang-Kräften der Ruhrhöhen haben ohne von der Bergdrachendynamik bedroht zu werden. Auch der energetische Abfluss ist durch den Wasserdrachen der Ruhr nach Westen hin gewährleistet. Die Ruhr floss, wie oben erwähnt, bis 1486 600 m südlicher, so dass der Standort bis dahin noch deutlicher in der Innenkurve gelegen hatte als heute. Das Dorf und die Kirche hatten also eine positive Energiequalität.

Die Stiepeler Dorfkirche lag dabei direkt am Kopf des kleinen Bergdrachens, der Hoffstiepeler Berg, der als Ausläufer von den Ruhrhöhen kommend bei der Stiepeler Dorfkirche endet. Dadurch wird der Standort der Kirche energetisch sehr stark mit den aktivierenden und spirituellen Qualitäten der Yang-Kräfte der Ruhrhöhen versorgt. Die beiden kleinen Bachläufe, die im Südosten und Nordwesten an der Kirche vorbeifließen gewährleisten regional einen angenehmen ruhigen Abfluss der Raumdynamik.

Kraftzentrum Stiepeler Dorfkirche und die Anordnung der Tiere der Landschaft
Kraftzentrum Stiepeler Dorfkirche und die Anordnung der Tiere der Landschaft

Von der Zuordnung zu den Fünf Tieren aus dem Feng Shui (siehe auch Link zur Infoseite in meiner Website  www.reiner-padligur.de) hat die Stiepeler Dorfkirche eine relativ geschützte Ortslage mit dem Ruhrhöhenzug im Nordosten als Schildkröte und dem Phönix in der Niederung nach Südwesten. Die beiden kleinen Ausläufer des Höhenzuges im Nordwesten und Südosten stabilisieren als Drache und Tiger die Seitenflanken der Kirche.

Nach diesen geomantischen Landschaftsbetrachtungen (siehe auch unter: Landschaftsgeomantie)befindet sich die Stiepeler Dorfkirche auf einem energetischen Zentrum der Landschaft, dem hellsten Palast der Landschaft (chin. Ming Tang) bzw. am „Omphallus“, griechisch der ´Nabel der Welt´, oder auch als „Axis Mundi“, lateinisch als die ´Weltenachse´, bezeichnet (siehe auch unter: Bochum). Die Auswahl des Standorts der Stiepeler Dorfkirche im Zentrum dieser Raumdynamik entspricht den alten geomantischen Traditionen für einen guten Ort (siehe auch unter: Kirchen und heilige Orte). Zu Beginn der ersten Kirchgründung wurde die Qualität diese Mitte wohl aufgegriffen und durch den Brunnen und das erste Kirchengebäude lokal manifestiert. „Oft ist es der heilige Berg, der die Mitte der Welt bezeichnet und auf dem die Götter wohnen. Oft ist es auch eine eigens dafür errichtete Achse, ein heiliger Pfahl oder Pfeiler.“, so Prof. Dr. Otto F. Bollnow in seinem Buch über „Mensch und Raum“.

Vermutlich hatten zum Beginn der Besiedlung bereits einige der ersten Siedler die besondere Qualität des Ortes wahrgenommen und den Platz der Stiepeler Dorfkirche bereits für Rituale oder Zeremonien benutzt. Vielleicht wurde der Bereich auch damals schon radiästhetisch untersucht, aber vielleicht waren es auch nur intuitive Wahrnehmungen gewesen. Es ist aber wohl auch sicher zu vermuten, dass der Brunnen bei bzw. in der Kirche nicht per Zufall dort angelegt wurde.

Grundriss der Stiepeler Dorfkirche mit den Ergebnissen der radiästhetisch geomantischen Untersuchung
Grundriss der Stiepeler Dorfkirche mit den Ergebnissen der radiästhetisch geomantischen Untersuchung

Meiner radiästhetische Untersuchung hatte zumindest auch eine Wasserader mit einer Verwerfung ergeben, die beide durch den Brunnen (Punkt Nr. 2 in der Grafik) und durch das Mittelschiff bis zur Apsis des südlichen Seitschiffs ergeben. Beide Strukturen laufen auch durch das im Fliesenboden aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts entdeckte Fliesenrondell in der Mitte des Hauptschiffes (Punkt Nr. 1 in der Grafik). Die Wasserader und die Verwerfung waren beide rechtsdrehend und somit energetisch positiv. Durch den Bereich des Fliesenrondells verläuft noch eine zweite kleine Wasserader von Nordosten nach Südwesten sowie eine größere geomantische Zone in Richtung und Breite des Mittelschiffs und eine kleinere geomantische Zone in Nord-Südrichtung (siehe auch unter: Leyline / Geomantische Zone). Die Richtungen der radiästhetisch ermittelten geologischen Strukturen, wie die Wasserader, die Verwerfung und die Risse/Spalten, stellten sich beim Vergleich mit den lokalen geologischen Strukturen im Untergrund im Nachhinein als real möglich heraus (siehe Auszug aus der geologischen Karte in der Grafik).

In der östlichen Vierung des Mittelschiffs (Punkt Nr. 1 in der Grafik) ergibt sich dadurch ein stärkeres radiästhetisches Kreuzungssystem, das eine starke aktivierende Yang-Dominanz hat. Bei der Zuordnung zu den fünf chinesischen Elementen hat dieser Ort eine vorrangige Qualität von Feuer und Erde. Der Ort hat eine energetische spirituelle heilige Qualität und wurde wohl für Jahresfeste und für Initiationsfeiern genutzt. Darüber hinaus hat der Ort einen starken Bezug zu den Ahnen und zum Tod, weshalb vielleicht an dieser Stelle später auch das Grab eines Pfarrers errichtet wurde.

Am Standort des Brunnens (Punkt Nr. 2 in der Grafik) kreuzt dagegen nur ein kleiner Riss bzw. Spalt die Wasserader. Der Brunnenstandort selber hat allerdings eine dominante Yin-Qualität und bei den chinesischen Elementen eine Vorrangigkeit von Erde, Metall und Wasser. Der Ort hat energetisch eine starke Qualität von Lebenskraft und eine unterstützende Wirkung für Wachstum und Heilungen. Auch für einen guten Kontakt zu Engeln und für Fürbitten war der Ort gut geeignet.

Die archäologischen Besonderheiten beider geomantischen wichtigen Punkte war mir zum Zeitpunkt der ersten radiästhetischen Untersuchung allerdings noch nicht bekannt. Erst später hatte ich aus der Literatur erfahren, dass in der östlichen Vierung des Mittelschiffs genau im Kreuzungsbereich der radiästhetischen Strukturen das romanische Fliesenrondell lag und das im westlichen Teil des nördlichen Seitschiffs direkt auf der Wasserader der Brunnenschacht gewesen war.

 

Zusammenfassung und Essenz

Die Stiepeler Dorfkirche ist aus geomantischer Sicht im Bereich eines regionalen Kraftzentrums der Landschaftsdynamik entstanden, das sich direkt auf einem Kopf eines kleinen Bergdrachens befindet. Im Detail hat das Kraftzentrum aufgrund der radiästhetischen Energiestrukturen zwei unterschiedliche Zentren. Ein Zentrum liegt direkt in der östlichen Vierung des heutigen Mittelschiffs und das zweite im westlichen Teil des nördlichen Seitschiffs im Bereich des wieder entdeckten Brunnens.

Die Qualitäten des energetisch spirituellen Kraftplatzes und des heilenden Kraftplatzes mit dem heiligen Wasser wurde vermutlich von den ersten Siedlern oder Heilern wahrgenommen und genutzt. Vielleicht hatte auch die Gräfin Imma dieses Wissen oder diese Fähigkeiten gehabt und deshalb gewünscht, dass an diesem Ort die Stiepeler Dorfkirche errichtet werden sollte.

Vielleicht war der Ort aber auch schon, wie auch von Karl Brandt angenommen, bereits vorher als Heilungsort oder als heiliger Ort für einen Kultplatz genutzt worden. In Verbindung mit dem heiligen und heilenden Brunnen und über den großen Stellenwert der Stiepeler Dorfkirche als Marienverehrungsort und der Kirchengründung durch die Grafin Imma sowie der auch in der Kirche vorhanden Darstellung einer Löwenfrau mit Kind kann man vielleicht auch hier ein ehemaliges Matriarchatsheiligtum oder einer Heilungsstätte für weise Frauen vermuten.

Trotz der auch hier stattgefunden Industrialisierung kann man, Aufgrund des relativ noch sehr unberührten unveränderten alten Bestands der

Radiästhetische Untersuchung des ´heiligen Brunnens´ bei einer geomantischen Exkursion
Radiästhetische Untersuchung des ´heiligen Brunnens´ bei einer geomantischen Exkursion

Kirche mit dem alten Friedhof und dem auch noch relativ unbebauten Gelände im Umfeld, die Wirkungskräfte der Landschaft und der Kraftzentren in der Kirche auch immer noch erkennen und erspüren. Besonders bei den kleinen Teichen im Nordwesten, am Friedhof bei der Kirche und beim Bachlauf im Südwesten, dem Pastorsiepen, und an der Ruhr kann man meines Erachtens auch noch heute die ursprünglichen spirituellen Aspekte und geomantischen Dynamiken dieser Landschaft und die Wurzeln von Bochum-Stiepel und der Stiepeler Dorfkirche erfahren. Vielleicht kann diese kurze Beschreibung von Bochum-Stiepel und der Stiepeler Dorfkirche auch einige Leser dazu einladen die Qualitäten des Ortes und der Kirche selbst zu erkunden.

Ideal wäre es auch wenn darüber hinaus bei der künftigen Kirchgestaltung einige der beschriebenen geomantischen Aspekte des Ursprungs der Stiepeler Dorfkirche gestalterisch aufgegriffen werden würde. So könnte am Boden der Bereich des Brunnens und des Fliesenrondells gestalterisch kenntlich gemacht werden. Denkbar wären auch heutzutage temporäre Lichtkunstinstallationen mit denen diese Bereiche gezielt anstrahlen werden könnten.

Damit könnte man auf den Ursprung der Stiepeler Dorfkirche als ein Ort einer ehemaligen Heilungsstätte und eines spirituellen Kraftplatz hinweisen werden, der später dann beim Bau der Kirche mit einbezogen wurde.

In diesem Sinne würde ich mich aus geomantischer Sicht freuen, wenn die positive Kraft der Stiepeler Landschaft und des Kraftplatzes an der Stiepeler Dorfkirche sich auch in Zukunft weiter oder sogar besser entfalten könnte.

Weitere Infos

Zur Geomantie des Ruhrgebiets gibt es auch weitere Infos in meinem Seminarskript zum Thema: “Geomantie, Kraftorte und heilige Plätze” oder in dem Powerpoint-Vortra zum Thema  „Die Kraft des Ursprungs – Geomantie des Ruhrgebiets“, auch mit dem Schwerpunktthema: Bochum erhältlich. Siehe Infos dazu unter Veröffentlichungen.

Wer will ist auch gerne zu einer geomantischen Exkursion zur Stiepeler Dorfkirche eingeladen. Weitere Infos dazu unter Veranstaltungen.

Hinweis für Besucher:

Adresse für die Anfahrt:
Gemeindehaus der Evangelische Kirchengemeinde Stiepel, Brockhauser Str. 74a, 44797 Bochum

Im Rahmen der “Offenen Kirche” ist die Kirche täglich, außer montags, November bis Februar von 14:00 bis 16:00 Uhr und März bis Oktober von 14:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Allerdings nicht zu den Zeiten der Gottesdienste und z.B. bei Trauungen oder Taufen. Der Vorraum ist jederzeit offen. Die Stiepeler-Dorfkirche ist ein christlicher Kirchenraum und sollte entsprechend mit Würde und Respekt genutzt werden!!! Für weitere Besuchszeiten und Kirchführungen ist das evangl. Gemeindebüro Stiepel, Tel. 0234/791337, Email: bo-kg-stiepel@ekvw.de zuständig.

Literatur:

  • Evang.Kirchengemeinde Stiepel (Hrsg.), „1000jährige Dorfkirche Bochum-Stiepel“, Bochum, 2008
  • Evang.Kirchengemeinde Stiepel (Hrsg.), „Haus Kemnade, das ´Königreich´ Stiepel und die 1000jährige Dorfkirche“, Bochum, 2008
  • Karl Brandt, „Die Ausgrabung nördlich der romanischen Kirche in Bochum-Stiepel“, in:, Karl Brandt „Bochum – Aus der Vor- und Frühgeschichte der Stadt“ (Hrsg. Volker Pingel), Gelsenkirchen/Schwelm 1997
  • Dr. Winfried Schonefeld, Evang.Kirchengemeinde Stiepel (Hrsg.), „Dorfkirche Bochum-Stiepel“, Bochum, 1989
  • Raimund Trinaus, „1000 Jahre Stiepeler Dorfkirche 1008 (?) – 2008“, Bochum, 2007
  • Prof. Dr. Otto F. Bollnow, „Mensch und Raum“, Stuttgart, 1963
  • Geologisches Landesamt NRW, „Geologische Karte 4509 Bochum 1:25000“, Krefeld, 1988
  • Reiner Padligur, „Landschaftsgeomantie im Westen – Eine geomantische Analyse des Ruhrgebiets“ in „Wetter-Boden-Mensch“ Nr. 1, Waldkatzenbach, 2004
  • Reiner Padligur, „Geomantie, Kraftorte und heilige Plätze“, Witten, 2016

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Alte Str. 37 b, 58452 Witten, Internet: www.geomantie.nrw .

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Zuletzt überarbeitet am 10.01.2024