Der Hellweg – Handelsweg und Kraftlinie
Eine geomantische Analyse der Hellwegregion in Westfalen
Seit Beginn der Menschheit wurden die Kräfte der Erde benutzt um gezielt bestimmte Kraftorte für Siedlungsstandorte oder Kultplätze zu finden. Dabei bekommt ein Ort eine besondere Wichtigkeit, wenn an dem Ort bereits feinstofflich eine stärkere energetische Gegebenheit vorhanden ist.
Im Folgenden soll am Beispiel des Hellwegs in Nordrheinwestfalen aufgezeigt werden, das dies auch für diesen wichtigen Fernweg und für die nach ihm benannte Hellwegregion zutrifft.
Über die Anfänge des Hellwegs
Nach den archäologischen Funden von Karl Brandt gehen die ältesten Siedlungsfunde im Raum Westfalen, z.B. für den Raum Bochum, bis in die Altsteinzeit um 50.000 v. Chr. zurück. Doch erst seit nach der letzten Eiszeit, der Würm-Eiszeit bis etwa 8 – 10.000 v.Chr., gibt es eine durchgängige Siedlungsgeschichte in Westfalen. Für die Hellwegregion ist in der überaus fruchtbaren Hellwegbörde, dank dem mächtigen nacheiszeitlichen Lössboden, nach neusten Ausgrabungen in Bad Sassendorf eine durchgängige Besiedlung seit der Jungsteinzeit um etwa 5.200 v.Chr. nachgewiesen.
In der Frühgeschichte der Menschheit bestand zwischen den verschiedenen Siedlungsstandorten bereits ein reger überregionaler Austausch von Waren. So wurden in unserer Region bereits aus der Jungsteinzeit und Bronzezeit z.B. Feuersteine aus Flandern oder Bernsteine aus der Ostsee gefunden. Dieser Transport und Handel von Gütern geschah wohl bereits auf festen Pfaden, die sich über die Jahrtausende dann zu Fernwegen erweitert und gefestigt haben.
Bei der Betrachtung der „Straßen zwischen Vorgeschichte und Gegenwart“, so der Titel eines Textes von Elmar-Bjorn Krause, stellt dieser fest, dass „Aus dem auf den ersten Blick einheitlichen erscheinenden Siedlungsbild der Region [ ] sich bei genauerer Betrachtung sowohl Siedlungskerne als auch Hauptverkehrsadern deutlich hervor [heben]. Beide sind nicht das Ergebnis einer Besiedlungsverdichtung, die aufgrund eines durch die reichen Kohlevorkommen begünstigten Kontraktionsprozesses von Wirtschaft und Bevölkerung seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert zustande kam, sondern stellen eine Weiterentwicklung von Siedlungskernen und Verkehrswegen dar, die bereits durch ältere schriftliche Quellen und frühneuzeitliche Karten dokumentiert sind, und den archäologischen Quellen zufolge entstehungsgeschichtlich über das Mittelalter hinaus bis in vorgeschichtlicher Zeit zurückreichen.“
Später kommt Krause aufgrund seiner Forschungen zu dem Ergebnis, dass „auch wenn sich aus dem derzeitigen Forschungsstand noch kein flächendeckendes Bild einer verkehrsgeographischen Infrastruktur der Bronze- und Eisenzeit ableiten lässt, [kann bereits] ein auch für die Vorgeschichte geltendes Wegenetz rekonstruiert werden. Dies lässt deutlich mehrere von Süd nach Nord und von West nach Ost verlaufende Wegstrecken erkennen.“
Der Hellweg ist dabei in Westfalen die Ost-Westverbindung, der als Fernweg auch eine überregionale prägende Bedeutung hat.
Das Besondere am Hellweg ist, das dieser Fernweg auch Namensgeber einer ganzen Region geworden ist. Die Hellwegregion ist ein landschaftlich sehr einheitliches Gebiet zwischen Dortmund und Paderborn mit den Lippeauen im Norden und dem Haarstrang im Süden, die der Hellweg zentral in der Mitte von West nach Ost durchquert. Nur sehr selten ist, wie z.B. auch die hessische Bergstraße am Oberrhein am Rande des Odenwalds, eine Landschaft oder Region nach einer Straße benannt worden.
Die Ortskerne vieler Hellwegstädte liegen dann genau jeweils an einem Kreuzungsbereich des Hellwegs mit einem Nord-Süd-Weg, z.B. nach Süden Richtung Köln oder Frankfurt und nach Norden Richtung Münster oder Bremen (siehe auch unter: Ruhrgebiet).
Der Verlauf des alten Hellwegs ist heutzutage namentlich als Straßenname noch von Essen, mit dem ´Hellweg´ in Essen Steele, bis nach hinter Paderborn, bis zum ´Hildesheimer Hellweg´ in Neuenbeken, direkt nachzuweisen. Nach Westen hatte der Hellweg eine direkte Verlängerung bis nach Duisburg zur alten Ruhrmündung, zum heutigen Dorfe Moers-Asberg gehabt. Die dortige ehemalige römische Siedlung Asciburgium hatte damals noch direkt am Rhein gelegen. Über den Rhein ging es darüber hinaus weiter nach Venlo und Flandern. Ab Essen gab es auch einen Abzweig nach Südwesten über Mülheim nach Düsseldorf und weiter Richtung Aachen. Nach Osten teilt sich der Hellweg ab Paderborn ebenfalls in mehrere Fernwege auf. Eine Trasse verläuft nach Südosten über Kassel nach Leipzig. Eine Trasse verläuft nach Osten über Höxter und Corvey nach Magdeburg und eine weitere Trasse verläuft noch Nordosten über Bad Meinberg und den Externsteinen nach Hannover und Lübeck oder über Hildesheim nach Berlin (siehe oben in der Grafik Fernwege).
Die gesamte Stecke von der niederländischen Grenze in Aachen über das Ruhrgebiet bis Paderborn und weiter bis nach Berlin bis zur polnischen Grenze bei Küstrin-Kietz ist auch seit 1934 die Reichstrasse 1 und ab 1945 die Bundesstrasse 1 gewesen. Zur Zeit der Nationalsozialisten verlief die Reichstrasse 1 bis nach Königsberg und war damals mit 1392 km die längste Straße Deutschlands gewesen.
Bereits in der um etwa 150 n. Chr. in Alexandria entstandene Geographie Germaniens des griechischen Geografen Ptolemaios, der ‘Geographike Hyphegesis’, wird von Ptolemaios der Hellweg als eine alte Heer- und Handelsstraße erwähnt (Wikipedia, abgerufen 23.03.2017). Die nächsten sicheren Nachweise des Hellwegs gibt es erst wieder zur karolingischen Zeit zum Ende des 8.Jahrhunderts. Durch die Errichtung der fränkischen Königshöfe und die damit verbundenen Entstehungen der Urpfarreien entlang des Hellwegs kann die damalige wichtige Bedeutung dieser Region ermessen werden.
Nach Albert K. Hömberg und Paul Leidinger ist der Hellweg eine bedeutende Etappenstraße für das karolingische Königreich gewesen. Als ´Via Regia´ (lat.), zu Deutsch ´Königliche Straße´, war der Hellweg ein Weg, der unter dem Schutz der königlichen Zentralgewalt stand. Dabei wurden von Duisburg bis Paderborn alle 15 bis 19 km jeweils ein Königshof angelegt, um für die damalige Zeit pro Tag jeweils bequem per Kutsche den nächsten Königshof erreichen zu können. Der Hellweg diente in dieser Zeit somit nicht nur als Handelsstraße, sondern auch als Herrschaftsstraße zur Kontrolle der Region.
Diese Bedeutung wuchs im 10. Jahrhundert zur Zeit des Sachsenkönigs Heinrich I, der seinen Hauptsitz in Magdeburg hatte und der nachweislich mehrmals jährlich über den Hellweg zum Niederrhein gereist ist. So hatte er damals unter anderem über dreißig Mal in Dortmund und Paderborn übernachtet. Der Hellweg wird deshalb zu Recht auch als Königsstraße bezeichnet. Erst mit Heinrich IV und dem Sachsenaufstand zum Ende des 11. Jahrhunderts endete diese Ära und der Hellweg verlor seine politische Bedeutung.
Allerdings erhielt der Hellweg durch die Christianisierung der Wikinger im ausgehenden 11. Jahrhundert und dem anschließend entstehenden fortschreitenden Handel in Richtung Ostsee wieder eine größere Bedeutung als Handelsweg. Mit der Gründung der Hanse in der Mitte des 12. Jahrhunderts begann für den Hellweg eine neue Blüte. Neben den eigentlichen Hansestädten Dortmund und Soest waren auch Paderborn, Werl, Bochum und Essen als Beistädte dem Hansebund angeschlossen. Diese Blühte hielt bis zum Aufstieg der Schifffahrt im 15. Jahrhundert an. Im 16. Jahrhundert war nach Albert K. Hömberg der Hellweg dann eher wieder nur eine Fernstraße ohne überregionale Bedeutung geworden.
Über die Namensdeutungen des Hellwegs
Der Ursprung des Namens “Hellweg” lässt unterschiedliche Deutungen zu. Zum einen nach dem Verwendungszweck als Salzhandelsstraße, von keltisch oder mittelhochdeutschen ´Hal´ = ´Salz.´ Gerade wegen den Salzquellen und der bis ins Mittelalter nachgewiesenen Salzgewinnung in der Hellwegregion, wie z.B. in Bad Westernkotten und Salzkotten, ist diese Deutung ohne weiteres möglich. Allerdings war die Hellwegregion nie keltisch.
Eine weitere Vermutung bezieht sich auf die Bedeutung des Hellwegs als heilige Straße, da er viele alte Kultplätze und Urpfarreien miteinander verbindet. Insbesondere wegen der Namensgleichheit mit der germanischen Totengöttin ´Hel´ wird der ´Hel(l)´-weg auch als Totenweg gedeutet. Als Totenwege werden regional die Wege beschrieben auf denen der Leichnam, oft von weiter entfernten Ortschaften, zu einem Friedhof zur Beerdigung transportiert wurde. Allerdings wird lokalhistorisch der Hellweg nie als Transportweg für Tote erwähnt. Dagegen wird etwas weiter südlich der Haarweg öfters auch als Totenweg beschrieben.
Das der Hellweg auch ein Teilabschnitt des Jacobsweg als Pilgerweg nach Santiago de Compostela in Spanien ist (siehe Foto des Hellwegs in Stockum weiter hinten) hat wohl weniger mit der spirituellen Bedeutung des Hellwegs zu tun, sondern eher nur mit seiner Rolle als bedeutender Fernweg. Es wird allerdings kein Zufall sein, das in Bochum der Hellweg direkt am Pilgerbrunnen, dem „Pilgrimbrunnen“, vorbeiverläuft (siehe Bochum). So konnten die Reisenden auch das vermutliche gute Wasser des Pilgrimsbrunnens nutzen.
Sehr realistisch ist dagegen die Deutung als Heerstraße, auf der die Soldaten zwischen den karolingischen Königshöfen dann marschiert sind. Allerdings wurden solche Truppentransportwege in anderen Regionen, wie z.B. die Bonn-Aachener Heerstraße oder die Brandenburg-Magdeburger Heerstraße, auch in der Überlieferung immer als Heerstraße und nicht als Hellweg beschrieben. Außerdem wurden mit Sicherheit nicht alle Straßenzuführungen, die zum großen Hellweg führen und die auch als Hellweg bezeichnet werden – siehe weiter unten -, auch als Heerstraße genutzt.
Am glaubwürdigsten ist meines Erachtens die Deutung als mittelniederdeutsch ´hel-wech´ = ´heller Weg´ oder als ´Weg in einer Lichtung´. Dies könnte auch gut übereinstimmen mit den Regularien für eine Königsstraße. Nach Leidinger mussten diese Wege mindestens eine Lanzenbreite oder Fuhrwagenbreite, ca. 3 m breit, von Gehölzen freigehalten werden. Dies Entspräche auch den von Alfred Watkins (1895 – 1935) im Anfang des letzten Jahrhundert in England festgestellten Zusammenhängen von den Verbindungswegen zwischen Ortschaften mit der Endsilbe des englischen ´-ley´ = ´lichte gerodete Fläche´ und den von ihm damit in Verbindung gebrachten ´Leylines´. Nach Watkins sind Leylines lokale lineare freie offene optische Blick- bzw. Visurlinien zwischen alten Kultplätzen oder zu astronomischen wichtigen Richtungen (siehe Leyline / Geomantische Zone).
Denkbar wäre auch die von Leidinger genannte Möglichkeit der Ableitung vom niederhochdeutschen ´helde´ = ´abschüssig´, als ´ein Weg am Fuße des Hangs´, das ja auch für den überwiegenden Teil des Hellwegverlaufes in der Hellwegregion am Fuße des Haarstrangs und des Ardeygebirges zutrifft.
Es soll noch erwähnt werden, das es gerade im Raum Bochum und Dortmund auch mehrere Wegstrecken gibt, die ebenfalls als Hellweg bezeichnet werden, wie z.B. der ´Castroper Hellweg´ in Bochum-Gerthe und ab Bochum-Gerthe auch den ´Bövinghauser Hellweg´ nach Dortmund-Bövinghausen. Und auch der ´Hellweg´ im Südwesten der Bochumer Innenstadt (siehe auch Bochum) sowie der ´Hellweg´ in Witten-Heven. Interessant ist auch die parallele Führung zweier Hellwege zwischen Bochum und Lütgendortmund mit dem kleinen Hell-wegs als ´Harpener Hellweg´, zwischen Bochum, Kirchharpen und Lütgendortmund, und dem großen Hellweg als ´Werner Hellweg´ zwischen Altenbochum und Lütgendortmund.
Oftmals wurden mit diesen Namensbezeichnungen alternative Wegstrecken oder Abzweigrouten des eigentlichen Hellwegs bezeichnet, die je nach Wetterlage oder Zielort als Fernweg ausgesucht werden konnten. Besonders die doppelte Wegführung zwischen Bochum und Lütgendortmund, mit dem großen und kleinen Hellweg, kann man wohl darauf zurückführen. Beide Hellwege überwindet an relativ gleich hohen Stellen den Castroper Sattel, der große Hellweg ist zwar länger aber der kleine Hellweg muss dagegen mehrere Niederungen mit Bachläufen überwinden – siehe weiter unten zu: geomantische Grundlagen.
Lediglich in der eigentlichen Hellwegregion zwischen Dortmund und Paderborn gibt es immer nur einen Hellweg. Ab Paderborn gibt es dann einen Abzweig vom großen Hellweg nach Südwesten Richtung Rüthen, der bis Ahden als ´Alter Hellweg´ bzw. ´Kleine Hellweg´ bezeichnet ist und in Hemmern ebenfalls als ´Alter Hellweg´ noch existiert. In Ahden gibt es ebenfalls einen Abzweig nach Geseke, der als ´Wewelsburger Hellweg´ bezeichnet wird.
Obwohl in einzelnen Fällen für den Hellweg in der Hellwegregion zwischen Dortmund und Paderborn im Detail archäologisch auch unterschiedliche Trassenführungen gefunden wurden (siehe Grafik zur Lohner Warte), ist in diesem Bereich die Wegeführung des Hellwegs über die Jahrtausende doch relativ permanent gleich geblieben. An einigen besonderen Ortslagen, wie z.B. bei einigen Hohlwegen und bei den Ortskernen der Hellwegdörfer kann man diese lokale Permanenz der Wegeführungen deutlich feststellen.
Über die Gründe dafür mehr dazu im folgenden Kapitel zu der geomantischen Deutung des Hellwegs.
Geomantische Grundlagen
Der Hellweg verläuft stets oberhalb der Flussniederungen von Emscher und Lippe und südlich der Höhenrücken des Ardeygebirges und des Haarstrangs annähernd in Ost-West-Richtung. Im Süden verläuft in gleicher ähnlicher Richtung auf den Höhen des Haarstrangs der Haarweg, der allerdings als Höhenweg keine große Bedeutung hatte, da man auf den Höhen des Haarstrangs doch deutlicher mehr dem Wind und Wetter ausgesetzt ist. Nördlich vom Hellweg beginnen die damals noch sumpfige Auenlandschaften der Lippe und der Emscher, die ebenfalls für eine guten Transportweg zu ungeeignet waren.
Der Hellweg verläuft von Essen bis nach Paderborn auf einem fast gleichen Höhenniveau von etwa 80 – 100 m ü.NN. Lediglich zwischen Bochum und Dortmund muss der Hellweg den sogenannten Castroper Sattel überwinden. Ein Höhenzug, der von den Ruhrhöhen im Süden sich bis nach Castrop-Rauxel hinzieht (siehe auch: Bochum). Zur Überwindung dieses Höhenniveaus weicht der Hellweg in Bochum deshalb auch deutlich von der üblichen Ost-West-Richtung ab bzw. teilt sich ab Bochum in zwei Wegeführungen auf. In den ´großen Hellweg´, der über Altenbochum nach Bochum-Werne über Lütgendortmund weiter nach Dortmund führt. Und den ´kleinen Hellweg´, der über Bochum-Kirchharpen nach Lütgendortmund verläuft und dort wieder auf den großen Hellweg trifft. Der kleine Hellweg muss dabei allerdings auch die Niederungen des Kirchharperner- und Harpernerbaches überwinden, weshalb dieser Weg bei Regenzeiten wohl eher nicht genommen wurde. Auf dem Castroper Sattel hat der große Hellweg in Altenbochum mit ca. 125 m ü.NN und der kleine Hellweg in Bochum-Kornharpen mit 130 m ü.NN seine höchste Stelle. Zwischen Dortmund-Dorstfeld und Dortmund durchquert der Hellweg dann auch noch das Tal der Emscher. Dort hat der Hellweg mit etwa 70 m ü.NN seine tiefste Stelle.
In der eigentlichen Hellwegregion im Bereich zwischen Dortmund und Paderborn liegt der Hellweg dann immer genau etwas oberhalb des Quellhorizonts der sogenannten Hellwegquellen. Das auf dem Haarstrang abregnende Regenwasser versickert in den klüftigen Spalten des Kreidehorizonts recht zügig und fließt auf dem wasserstauenden Karbonhorizont dann im Untergrund nach Norden ab. Hier trifft es dann auf aufsteigendes Grundwasser, das vom Münsterländischen Becken thermisch noch oben gedrückt wird. Das aufsteigende Grundwasser kann aber nicht den darüber liegenden Emschermergel durchdringen, sondern erst nach dem Ende der Mergelschichten kurz vor dem Haarstrang dann tatsächlich nach oben dringen (siehe Grafik des Geländeprofils des Hellwegs).
Deshalb findet man in der Hellwegregion viele starke Quellen, wie z.B. die ´Ahsequelle´ in Lohne oder die Quellen des ´Soestbach´ in Soest mit 30 m³ bis zu 240 m³ Wasser pro Minute, und auch die Solequellen, die aus den Salzschichten des Münsterländischen Beckens gespeist werden, wie z.B. die Salzquellen in Salzkotten (siehe Foto vom ´Königssood´ weiter oben). Oberhalb dieser Hellwegquellen gibt es noch kleinere temporäre Quellen, die nur nach Starkregen schüttend sind, wie z.B. der ´Bullerborn´ und die ´Pöppelsche´ zwischen Erwitte und Eikeloh. Die Nähe zum Quellhorizont gewährte für die Reise immer gutes Wasser für Mensch und Tier, aber eben auch einen sicher sumpffreie ebene Wegeführung.
Jörgen Ebbinghaus beschreibt diese Grundlagen etwas erzählerischer: „Als das Sauerland noch so weich wie ein Kuchenteig war und Urkraft es zu dem uns vertrauten Gebirge zurechtknetete und festdrückte, da zerfloss der nördliche Rand in der Haar, und die letzte kleine auslaufende Erdwelle machte vor den dreimalneun Ahsequellen halt und erstarrte dort. Wo Wasser quillt, baut sich der Mensch Hütte, Mühle, Burg und Kirche. Das Himmels Nötigste sind Licht und Wärme, der Erde Nötigste ist das Wasser. Ohne Wasser kein Leben.“
Geomantische Analyse des Hellwegs
Aus geomantischer Sicht ist es interessant und notwendig nach den lokalen Hintergründen alter Fernwege, und hier die den Hellweg betreffend, zu forschen, da alte Straßen und Wege immer aus einem Gesamtkontext der Struktur und Wirkung einer Landschaft heraus entstanden sind und somit immer direkt mit der lokalen Raumdynamik in Verbindung stehen.
„Solche Wege werden nicht vorsätzlich angelegt. Sie bilden sich indem sie begangen werden. Wo ein Einzelner ein einzelnes Mal geht, bildet sich vielleicht noch kein Weg. [ ] Wo der eine mehr oder weniger unbewusst den bequemsten Weg gegangen ist, da folgen ihm dann die anderen nach, aber korrigieren zugleich seine Ungeschicklichkeit, die der erste vielleicht noch gemacht hat, und schaffen so den günstigsten Weg. So sind bald bevorzugte Verbindungslinien da, die durch das Ausgetreten-werden bald den Vorzug vor dem nichtausgetretenen Gelände gewinnen.“ So die Beschreibung der Entstehung von Wegen von Prof. Dr. Otto F. Bollnow in seinem Buch ´Mensch und Raum´.
Aber welche Qualitäten der Landschaft der Hellwegregion sind nun geomantisch dafür entscheidend, dass der Hellweg der günstigsten Weg war und ist. „In der Feng Shui-Lehre bezeichnet der Begriff [der Chi-Kraft] allgemein günstige Strömungen, insbesondere die positiven Einflüsse, die einen bestimmten Standort durch einen vorteilhaft positionierten Drachen-Berg auszeichnen können. Doch ebenso gut können die gesunden Luftströme gemeint sein, die einen Raum durchziehen.“ Mit dieser Definition von der Chi-Kraft umschreibt Derek Walters in seinem Buch ´Die Kunst des Wohnens´ bereits einige praktische Bereiche des Landschafts-Feng Shui bei denen der Einfluss der Chi-Kraft eine essentielle Rolle spielt.
Das charakteristische aller ersten Trampelpfade in einer Landschaft ist, dass diese nie in einem Gelände geradlinig verlaufen. Es wird nie die objektiv kürzeste Strecke gelaufen, sondern eben die angenehmste Strecke deren Linienverlauf immer eher geschwungen und bogenförmig ist. Aus geomantischer Sicht entspricht der Linienverlauf der Trampelpfade dann auch oft dem Linienverlauf der Chi-Dynamik des Raumes, also der Struktur der Verteilung der Lebenskraft an einem Ort. Die aus den ersten Trampelpfaden dann entstandenen Fernwege lassen deshalb in der Regel oft eine Aussage über die Chi-Dynamik des Ortes zu, die im Folgenden dann mit der Betrachtung der Landschaftsdrachen erfasst wird.
Zuerst kann man anhand der bereits oben beschriebenen geomantischen Grundlagen feststellen, dass der Verlauf des Hellwegs und der Standort der Hellwegstädte den geomantischen Vorschriften für eine Siedlungsgründung entsprechen, die aus der Römerzeit von den etruskischen Auguren überliefert worden sind und die von den Römern bei Ihren Besiedlungen immer mit berücksichtigt und eingehalten werden mussten. „Zuerst sollte der Ort klimatisch günstig liegen, also keinen rauhen Winden ausgesetzt sein, nicht in der Nähe von Sümpfen oder fauligen stehenden Gewässern liegen, anderseits war auch die Verfügbarkeit von ausreichendem gutem Trinkwasser aus Quellen oder sauberen Oberflächengewässern eine Hauptvoraussetzung – ohne Wasser kein Leben!“ so Peter F. Strauss über die geomantischen etruskischen und römischen Traditionen zur Ortsauswahl eines Siedlungsstandortes.
Für den Hellweg treffen diese geomantischen Bedingungen immer zu. Er verläuft, wie bereits oben beschrieben, nicht durch die sumpfigen Auenlandschaften der Lippeaue und der Emscheraue. Er verläuft nicht auf den Höhen des Haarstrangs oder des Ardeygebirges. Der Reisende ist deshalb nicht den rauhen Winden ausgesetzt. Den Reisenden und später auch den Pferden standen darüber hinaus immer sauberes Trinkwasser aus den in seiner Nähe entspringenden Hellwegquellen zur Verfügung.
Die Lage und der Verlauf der Berge und Flüsse, die im chinesischen Analogiesystem des Feng Shui als Bergdrachen und Wasserdrachen bezeichnet werden, stellen das nächste grundlegende geomantische Kriterium dar, nach dem die Qualität der Landschaft für einen Standort beurteilt werden kann.
Durch die Formen und Strukturen der Berg- und Wasserdrachen der Landschaft, wie Bergformen und Flussläufe, wird die Chi-Kraft der Natur gesammelt und gelenkt. Eine günstige Anordnung oder ein günstiger Verlauf der Berg- und Wasserdrachen sind dabei eine wichtige Voraussetzung um einen besonders guten Ort zu erhalten.
Dabei wird mit den Berg- und Wasserdrachen auch der Aspekt der Dualität des Lebens, der von den Chinesen mit ´Yin´ und ´Yang´ beschrieben wird, erfasst. In der chinesischen Philosophie ist damit nicht nur yin = weiblich und yang = männlich gemeint, sondern es wird das Wandlungsprinzip der dualen Kräfte in der Natur beschrieben.
Allgemein bekannt ist dazu das Kreissymbol mit zwei geschwungenen schwarzen = Yin und weißen = Yang Flächen in deren Mitten jeweils ein Punkt der anderen Farbe ist. Bei diesem Symbol stellt der äußere Kreis „die Gesamtheit alles Existierenden dar, zusammen mit dessen undifferenziertem Potential. Diese ineinander dringenden Kräfte von Yin und Yang bewegen sich im Gleichgewicht. Wo Yin am wenigsten vorhanden ist, ist Yang am größten. Wo Yang abnimmt, wächst Yin. In der Mitte beider Segmente befindet sich ein kleiner Kreis – ein Samen Yin in der Fülle des Yang, der Ursprung des Yang innerhalb der Fülle des Yin. Auf dieser Weise gebären sich Yin und Yang endlos.“ So die Beschreibung des Feng Shui-Meisters Lam Kam Chuen zu dem Yin-/Yang-Symbol bei dem sich Yin und Yang gleichrangig begegnet und durch das Wechselspiel der dualen Kräfte von Yin und Yang der Kreislauf des Lebens immer wieder entsteht.
Beim Landschafts-Feng Shui findet man die beiden Qualitäten in den Formen und Strukturen der Landschaft wieder. Berge, spitze Formen und (Sonnen-)Licht stehen für die Yang-Qualität und bringen Kraft und Dynamik an einen Ort. Täler, Wasser und dunkle Orte stehen für die Yin-Qualität und bringen Ruhe und Passivität an einen Ort. „Die Kämme und Linien der Landschaft bilden den Körper, Adern und Puls des [Yang-] Drachens, während die Wasserwege und Becken die unterirdische Ströme des [Yin-] Drachens bilden.“ So wird von Stephen Skinner in seinem Buch über die „Chinesische Geomantie“ die Qualität der Berg- und Wasserdrachen beschrieben (siehe auch Berg- und Wasserdrachen).
Aus geomantischer Sicht ist also die lokale Chi-Qualität der Landschaft der Hellwegregion von der Struktur der Dynamik der Berg- und Wasserdrachen abhängig. Im gesamten Ruhrgebiet und der Hellwegregion ist der Ruhrhöhenrücken, das Ardeygebirge und der Haarstrang, von Essen im Westen bis nach Paderborn im Osten verlaufend, der dominierende Bergdrachen der Region. Die dazu verlaufenden parallelen Flusstäler der Ruhr und der Möhne sowie die Flussauen der Emscher und Lippe im Norden sind die bestimmenden Wasserdrachen der Region – siehe oben auch die geomantischen Grundlagen.
Besonders der Bergdrachen des Haarstrangs versorgt die Hellwegregion mit einem starken Yang-Impuls aus dem Osten, der der Hellwegregion viel Lebensenergie zuführt. Darüber hinaus ist durch den Haarstrang die Südseite des Hellwegs energetisch und strategisch relativ sicher und geschützt.
Die Wasserdrachen der Lippe, Emscher- und der Ruhr mit der Möhne bewirken den energetischen und realen Abfluss der Lebenskraft nach Westen. Ihre Yin-Qualitäten bewirken in der Hellwegregion den energetischen Ausgleich der dualen Yin-/Yang-Kräfte. Dort wo sich die Yin- und die Yang-Kräfte der Berg- und Wasserdrachen gleichrangig begegnen ist die Chi-Kraft der Landschaft am stärksten vertreten. Auf der Nordseite des Haarstrangs ist dieser Bereich genau der Bereich in dem der Hellweg von Westen nach Osten die Hellwegregion durchquert.
Darüber hinaus hat die Hellwegregion nach Norden mit den Flussauengebieten der Lippe und der Emscher eine relativ offene weite und auch fruchtbare Landschaft, die aber besonders bei der Lippe, wegen Ihrer Breite, und an der Emscher, wegen deren oft sumpfigen Charakter, strategisch relativ sicher und geschützt ist.
Der Verlauf des Hellwegs ist dementsprechend vor allem in der Hellwegregion zwischen Dortmund und Paderborn genau identisch mit der Linie der harmonischsten Energiebalance zwischen den Berg- und Wasserdrachen der Landschaft. Er verkörpert sozusagen genau die Linienführung der energetischen Ost-West-Achse der Chi-Kraft der Landschaft der Hellwegregion.
Neben den energielenkenden Ost-Westachsen der Berg- und Wasserdrachen wird die Hellwegregion und das Ruhrgebiet auch noch durch einen steten energetischer Strom von den Ruhrhöhen im Süden zu den flachen Emscher- und Lippeauen im Norden beeinflusst, der durch die Verteilung der Yang-Kräfte der Berge zu den Yin-Kräften der Täler erzeugt wird.
Die von Süden nach Norden verlaufenden anderen alten Wegetrassen, die über die Ruhrhöhen bis ins Münsterland verlaufen, sind ein Zeugnis für die Berücksichtigung dieser anregenden Nord-Süd-Energieachsen. Sämtliche Stadtgründungen am Hellweg beziehen sich auf eine Kreuzung dieser Nord-Süd-Energieachsen mit dem Hellweg. Die besondere energetische Anregung und Aufladung an diesen Stellen durch zwei Energieströmungen wurde wohl von den ersten Bewohnern wahrgenommen und führte zu der Entstehung der Ortszentren und der wichtigsten vorchristlichen Kultplätzen an diesen Orten (siehe auch: Ruhrgebiet und Bochum).
Im kleinräumigen Bereich ist in einigen Abschnitten der genaue Verlauf des Hellwegs dann noch durch regionale radiästhetische geomantische Strukturen bedingt. Entsprechend alter geomantischer Siedlungstradition wurden an einigen Stellen lokale geologische Gegebenheiten mit Verwerfungsstrukturen ausgenutzt. Diese radiästhetischen Verwerfungsstrukturen können auf dem lokalen Pflanzenwachstum eine teilweise begrenzende oder schwächende Wirkung haben. Durch den dadurch verursachten Minderwuchs bei den Pflanzen können Verwerfungen eine leichtere Begehbarkeit eines Geländes zur Folge haben. Bei dem Bildbeispiel des Abschnitts des Hellwegs in einem Hohlweg in Bad Sassendorf ist das zu mindestens der Fall gewesen. Dort verläuft der Hellweg genau auf einer geologischen Verwerfung (siehe auch Bäume / Pflanzen).
Außerdem verläuft der Hellweg an manchen Stellen auch genau auf einer radiästetischen geomantischen Struktur, einer ´Geomantischen Zone´. Durch das hohe energetische Kraftpotential in diesem Bereich ist dort mit einer positiven Anregung und Unterstützung für den Reisenden zu rechnen (siehe auch Geomantische Zonen). Bei dem Bildbeispiel des Abschnitts des Hellwegs westlich von Stockum direkt nach dem Abzweig des Dahlweges, auf dem Bild auch als Jacobsweg gekennzeichnet, ist das zu mindestens der Fall gewesen. Dort verläuft der Hellweg genau auf einer geomantischen Zone, die in diesem Fall auch genau nach Ost-West ausgerichtet ist (siehe auch in der Grafik des Hellwegs bei Stockum weiter unten). Auf diesem Abschnitt ist mit einer positiven Anregung für den Reisenden zu rechnen.
Allerdings sind diese radiästhetisch bedingten Linienführungen bzw. Ausrichtungen des Hellwegs eher die Ausnahme. Eine große überregionale geomantische radiästhetische Struktur oder Leyline, die mehrere Orte miteinander verbindet oder auf der der Hellweg über eine längere Strecke verläuft, konnte ich nicht finden. Dafür ist die eigentliche Trassenführung des Hellwegs auch zu unlinear bzw. weicht in seiner direkten Ausrichtung doch sehr oft von einer genauen Ost-West-Achse ab. Siehe weiter oben im Kapitel zur Namensdeutung das Beispiel mehrerer historische Verläufe des Hellwegs und der B 1 bei der Lohner Warte und hier in der Grafik mit dem genauen Trassenverlauf des Hellwegs bei Stockum.
Die allgemeine Ortslage des Hellwegs wird meines Erachtens vor allem durch die topographische und geomantische Struktur der Landschaft, also dem Verlauf der Berg- und Wasserdrachen, sowie dem Höhenniveau der Hellwegquellen bestimmt. Im Detail wird für manche Streckenabschnitte die genaue Ortslage des Hellwegs dann von lokalen radiästhetischen Strukturen bestimmt.
Zusammenfassung und Essenz
Der Hellweg kann als Fernweg und Handelstrasse sicher bis zum Beginn der dauerhaften Besiedlung in der Jungsteinzeit um 5.000 v.Chr. nachgewiesen werden. In der Frühgeschichte der Menschheit wurde der Hellweg bereits für den überregionalen Austausch von Waren mit z.B. Feuersteine aus Flandern oder Bernsteine aus der Ostsee benutzt.
Vom griechischen Geografen Ptolemaios wird der Hellweg als eine alte Heer- und Handelsstraße erwähnt. Zur karolingischen Zeit zum Ende des 8.Jahrhunderts wurden am Hellweg in regelmäßigen Abständen fränkischen Königshöfe und die ersten Urpfarreien errichtet. Für das karolingische Königreich war der Hellweg eine ´Via Regia´, zu Deutsch ´Königliche Straße´, gewesen, der unter dem Schutz der königlichen Zentralgewalt stand. Viele Königshöfe und Hellwegstädte liegen genau an einem Kreuzungsbereich des Hellwegs mit einem Nord-Süd-Weg bzw. einer energetischen Nord-Süd-Achse. Ab Mitte des 12. Jahrhunderts begann für den Hellweg und die Hellwegstädte eine neue Blühte als Handelsweg und als Hansestädte der Hanse.
Der Ursprung des Namens “Hellweg” lässt unterschiedliche Deutungen zu. Am glaubwürdigsten ist die Deutung als ´heller Weg´ oder als ´Weg in einer Lichtung´, die auf den für eine Königliche Straße übliche großzügige Freihaltung von Gehölzen zurückgeführt werden kann. Die Zuordnung des Hellweg als ´lichter Wege´ entspricht auch dem Prinzip der von Alfred Watkins in England beschriebenen „Leyline“ (siehe Leyline / Geomantische Zone).
Besonders in der Hellwegregion ist die Wegeführung des Hellwegs über die Jahrtausende relativ permanent gleich geblieben. In der eigentlichen Hellwegregion zwischen Dortmund und Paderborn gibt es eine sehr einheitliche Wegeführung des Hellwegs, der dort immer etwas oberhalb der Hellwegquellen parallel zu den Berg- und Wasserdrachen der Landschaft verläuft. In Richtung Osten und Westen teilt sich der Hellweg in verschiedene Zuwegungen auf, die im Westen bis nach Flandern und im Osten bis nach dem heutigen Polen reichen. Die gesamte Stecke von der niederländischen Grenze in Aachen bis zur polnischen Grenze ist ab 1945 die Bundesstraße 1 gewesen. Der Verlauf des Hellwegs ist heutzutage namentlich in vielen Straßennamen von Essen bis hinter Paderborn noch erhalten geblieben.
Der Verlauf des Hellwegs in der Hellwegregion zwischen Dortmund und Paderborn ist genau identisch mit der Linie der harmonischsten Energiebalance zwischen den Berg- und Wasserdrachen der Landschaft. Der Bergdrachen des Haarstrangs versorgt die Hellwegregion mit einem starken Yang-Impuls aus dem Osten und führt der Hellwegregion viel Lebensenergie zu. Die Wasserdrachen von Lippe, Ruhr und Möhne bewirken den energetischen und realen Abfluss der Lebenskraft nach Westen. In einigen Abschnitten wird der genaue Verlauf des Hellwegs zusätzlich noch durch regionale radiästhetische geomantische Strukturen bestimmt.
Der Hellweg stellt eine Verkörperung des Energieflusses der Landschaft dar. Durch die Ausrichtung des Hellweg nach der geomantischen Struktur der Landschaft werden die Reisenden durch die Chi-Kräfte der Landschaft unterstützt bzw.
Bereits als Reichsstraße 1 und später als Bundesstraße B 1 wurde das Kraftpotential des Hellwegs in die moderne Verkehrsinfrastruktur übernommen bzw. mit integriert. Dabei wurde z.B. beim Streckenabschnitt zwischen Unna und Werl auch der bereits in den 20er Jahren des 19. Jahrhundert erfolgte Ausbau des Hellwegs als ´Preußische Staatschaussee´ direkt mit berücksichtigt bzw. übernommen (siehe Foto der B1).
Der gesamte Verlauf der B 1 ist identisch mit dem Verlauf des Hellwegs und entspricht in manchen Orten auch noch genau dem alten Hellweg. Auch die späteren Autobahnen, die A 44 in der Hellwegregion bis Geseke und die Autobahn A 40 im Ruhrgebiet, sind überwiegend direkt parallel an der Energieachse des Hellwegs orientiert. Ebenso ist die seit 1855 existierende Hell-wegbahn, der heutige RB 59 zwischen Dortmund und Soest und ab Soest nach Paderborn der RB 89, ab Unna nach Soest und zwischen Geseke und Salzkotten als Eisenbahntrasse direkt am Verlauf des Hellwegs ausgerichtet.
Das geomantische Kraftpotential der Landschaft, das die Entstehung und den Verlauf des Hellwegs bestimmt hat, lebt also heutzutage noch in der Infrastruktur der modernen Verkehrsführung weiter. Die Kraft der Landschaft fördert und unterstützt also auch weiterhin den Handel und den Verkehr zwischen dem Rheinland und Ostwestfalen.
Auch kann man besonders in der Hellwegregion zwischen Dortmund und Paderborn an den vielen eher ruhigen Abschnitten des alten Hellwegs noch das Kraftpotential der Landschaft erleben, die zum Entstehen des Hellwegs mit beigetragen hat. Vielleicht kann dieser Artikel ja auch einige motivieren einmal zu Fuß oder mit dem Rad den Hellweg als Lebensader und die Kraft der Landschaft der Hellwegregion wieder zu entdecken.
Weitere Infos
Zur Geomantie gibt es auch weitere Infos in meinem Seminarskript zum Thema: “Geomantie, Kraftorte und heilige Plätze” oder im Powerpoint-Vortrag zum Thema „Die Kraft des Ursprungs – Geomantie des Ruhrgebiets“. Siehe Infos dazu unter Veröffentlichungen.
Wer will ist auch gerne zu einer geomantischen Exkursion in die Hellwegregion, z.B. “Quellen, Wasseradern und Heiligtümer am Hellweg”, eingeladen. Weitere Infos dazu unter Veranstaltungen.
Literatur und Quellenangaben:
- Karl Brandt, „Aus der Vor- und Frühgeschichte der Stadt Bochum“, ´Beiträge zu Archäologie und Geologie in Rheinland und Westfalen´, Band V, Hrsg. Prof. Dr. Volker Pingel, Gelsenkirchen, 1997
- Elmar-Björn Krause, „Straßen zwischen Vorgeschichte und Gegenwart“, in „Ur-Geschichte im Ruhrgebiet – Festschrift Arno Heinrich“, Bottrop ,1992
- Norbert Reimann, “Königshof-Pfalz-Reichsstadt, Bilder und Texte zur Entstehung der Stadt Dortmund”, Dortmund, 1984
- Albert K. Hömberg, „Der Hellweg“, im ´Westfälischer Heimatkalender´, 1961
- Paul Leidinger, „Der westfälische Hellweg als frühmittelalterliche Etappenstraße zwischen Rhein und Weser“, in „Westfälische Zeitschrift 149“, 1999
- Wilhelm Dege, „Der Hellweg – Straße und Landschaft zugleich“, Hamm, 1965
- Hans-Claus Poeschel, „Alte Fernstraßen in der mittleren westfälischen Bucht“, ´Spieker – Landeskundliche Beiträge und Berichte´, Band 17, Münster, 1968
- Peter Sukkau, „Geschichte der Lohner Warte“, in „Heimatblätter“, Lippstadt, 2005
- Jörgen Ebbinghaus, „Beiderseits des Hellwegs“, Soest, 1980
- Prof. Dr. Otto F. Bollnow, „Mensch und Raum“, Stuttgart, 1963
- Derek Walters, „Die Kunst des Wohnens – Feng-Shui“, München, 1991
- Peter F. Strauss, „Etruskische und römische Traditionen der Ortswahl“, in: „Hagia Chora – Geomantie der Kulturen“, Mühldorf, 1994
- Lam Kam Chuen, „Das Feng Shui Handbuch“, Sulzberg, 1996
- Stephen Skinner, „Chinesische Geomantie“, München, 1983
- Alfred Bruns, „Straßen und Verkehr im südlichen Westfalen“, in „Archivpflege in Westfalen und Lippe“, Heft 36, Münster, 1992
- Landesvermessungsamt NRW, „Digitale topographische Karte NRW 1:50.000“, Version 3.0, Bonn, 2001
- Reiner Padligur, „Landschaftsgeomantie im Westen – Eine geomantische Analyse des Ruhrgebiets“ in „Wetter-Boden-Mensch“ Nr. 1, Waldkatzenbach, 2004
- Reiner Padligur, „Geomantie, Kraftorte und heilige Plätze“, Witten, 2019 (siehe Veröffentlichungen)
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