Die Wirkungsprinzipien begehbarer Labyrinthe in der Anwendung
Die ursprüngliche Form der begehbaren Labyrinthe ist vermutlich das zur Zeit noch überwiegend im skandinavischen Raum vorkommende Steinlabyrinth in Form des sogenannten „Kretischen“-Labyrinths. Die begehbaren christlichen Labyrinthe sind vorwiegend in Frankreich und Norditalien ab dem 13. Jahrhunderten in den gotischen Kathedralen entstanden.
Das Begehen eines Labyrinths ist für jeden mit einem individuellen persönlichen Erlebnis verbunden. Die subjektiven Eindrücke und Auswirkung einer Labyrinthbegehung sind aber in vielen Fällen immer sehr ähnlich.
Die Erlebnisse einer Labyrinthbegehung unterliegen dabei immer auch der spezifischen Formcharakteristik aller Labyrinthe. Es ist deshalb kein Zufall, das von vielen immer ähnliche Wirkungen und Erlebnisse nach einer Labyrinthbegehung beschrieben werden.
Der Weg in das Labyrinth
Das Labyrinth hat eine nach Außen geschlossene Form mit nur einer Öffnung. Der Weg zum Zentrum des Labyrinthes führt nicht direkt zur Mitte. Der Weg zur Mitte ist kreuzungsfrei und hat keine Abzweigungen.
Nur durch viele Richtungswechsel und über viele Umwege kann man das Ziel erreichen. Der Weg ist am Anfang sehr lang und fern vom Ziel. Die große Distanz zum Ziel stellt immer wieder die Richtigkeit des Weges in Frage.
Besonders beim kretischen Labyrinth kommt man plötzlich seinem Ziel unerwartet nahe, doch der erhoffte Endpunkt des Weges gerät wieder in weite Ferne. So nah am Ziel kann man durch die vielen engen Richtungswechsel fast die Orientierung verlieren. Nachdem man das Ziel fast wieder aus den Augen verloren hat, kommt man unerwarteter Weise doch noch am Ziel an.
Das Ziel ist endgültig. Es gibt keine Wahlmöglichkeit mehr und man hält inne. Das Labyrinth schirmt die äußere Welt ab. Nichts dringt von außen bis zum Zentrum vor, außer man selbst. Das Ziel aller Labyrinthe liegt in der räumlichen Mitte der Form. Das Ziel ist ein leerer Raum, den man selbst mit sich alleine ausfüllt.
Der Weg zurück aus dem Labyrinth
Vom Zentrum kann man nur den gleichen Weg wieder zurück gehen, den man gekommen ist. In der christlichen Tradition geht man allerdings von der Mitte direkt Richtung Chorraum und Altar zur Erlösung.
Der Rückweg ist ebenso vielseitig und abwechslungsreich wie der Hinweg. Am Anfang des Rückwegs bleibt man dem Zentrum, der eigenen Mitte, noch nahe. Erst langsam und nach vielen Windungen erhält man wieder Kontakt mit der Außenwelt. Beim Verlassen des Labyrinth betritt man wieder die äußere Wirklichkeit. Der Weg ist zu Ende, aber die Erinnerung an die Mitte bleibt.
„Im Labyrinth verliert man sich nicht.
Im Labyrinth findet man sich.“
Matthews, 1922
Alle begehbaren Labyrinthe sind spirituelle Orte, an denen der Mensch seine innere Verbundenheit mit der Ganzheit dieser Welt und mit sich erleben kann bzw. erlebt hat.
Weitere Infos
Die emotionale Wirkung eines Labyrinths kann dabei noch verstärkt werden, wenn dieses auf einem Kraftplatz errichtet worden ist. Alte begehbare Labyrinthe aus der Eisen- und Bronzezeit sind immer auf radiästhetischen Kraftplätzen errichtet worden. Unter dem Thema „radiästhetische Ausrichtung“ finden Sie weitere Informationen dazu.
Wer will kann sich auch gerne die Vortrags-CD zum Thema: „Geheimnisvolle Labyrinthe“ erwerben, in der neben den kulturellen Ursprüngen und Vielfalt der Labyrinthe auch deren Wirkungsprinzipien bei der praktischen Anwendung und einige geomantische Grundregeln bei der Anlegung von begehbaren Labyrinthen vorgestellt werden.
Wer will kann auch gerne an einem meiner Seminare zum Thema Labyrinthe teilnehmen, um die Dimensionen der Labyrinthe für sich kennen zu lernen oder zu vertiefen.
© 2024 Wohn- und Geschäftsberatung Reiner Padligur
Alte Str. 37 b, 58452 Witten, Internet: www.geomantie.nrw .