Geomantische Betrachtung zur –

Energiestruktur und Dynamik der Stadt Oberhausen

Veranstaltungs-programm: Oberhausen “Der Drache erwacht” 2003

„Oberhausen – Der Drache erwacht“ war vom 10. bis 17. Oktober 2003 ein größeres Veranstaltungsprogramm der Stadt Oberhausen bei dem auch die Lebensqualität der Stadt Oberhausen und die Drachenkräfte als Lebensenergie thematisiert wurden. Im Rahmen dieser sogenannten Drachentage hatte ich für die „Tourismus & Marketing Oberhausen GmbH (TMO)“ eine praktische geomantische Führung zum Thema “Erdrachen in der Stadt“ durchgeführt. Die folgende geomantische Analyse war Grundlage und Inhalt dieser Veranstaltung (Eine längere Textversion finden Sie auch in meiner Website www.reiner-padligur.de).

Wissenswertes und Geschichtliches zur Landschaft und Siedlungsgeschichte

Oberhausen liegt landschaftlich am westlichen Rand der Emscherniederung im Übergang zur Niederrheinischen Flachebene. In der Mitte liegt das Auengebiet der Emscher, die den Ort von Osten nach Westen durchfließt. Die Landschaft war als ehemalige sandige Heidelandschaft und Auenlandschaft immer eine eher karge Gegend gewesen und bot keine ergiebigen landwirtschaftlichen Nutzungen.

Geologisch liegt Oberhausen am Südwestrand des Münsterländer Kreidebecken deren Kreideschichten sich hier nach Norden absenken. Unter den Kreideschichten trifft man ab ca. 180 m auf den Karbonhorizont mit den Kohleflözen. Direkt auf der Oberfläche befinden sich noch eiszeitliche Aufschüttungen und Anschwemmungen des Urrheins.

Für den Raum Oberhausen gibt es seit der Steinzeit durch vereinzelte Funde einige Belege für eine Besiedlung. Für die Jungsteinzeit gibt es mehrere Funde in der Nähe von Bächen nördlich der Emscher. Südlich der Emscher sind nur wenige Funde nachgewiesen, allerdings werden viele Nachweise einer Besiedlung auch durch die Industrialisierung in diesem Raum zerstört worden sein.

Während der früheren Bronzezeit war die Gegend wohl nicht mehr besiedelt. Erst in der späteren Bronzezeit von etwa ca. 1.300 bis 800 v.Chr. gab es hier wieder eine dauerhafte Besiedlung. Aus der Eisenzeit von etwa 800 bis 450 v. Chr. gibt es einige Urnengräberfunde. Die Siedlungsstandorte der Menschen waren damals die Dünenrücken bzw. den Hauptterrassenabhang vom Emschertal und die Nähe an den alten Handelswegen zur Emscherfurt (siehe auch Landschaftsgeomantie).

Seit der Römerzeit von 50 v.Chr. bis 200 n Chr. gibt es Belege, dass hier in der Gegend die „Sugamber“ gesiedelt hatten. Seit etwa 200 n.Chr. schlossen sich die verschiedenen germanischen Stämme der Region dem Stammesverbund der Franken an. Aus dem 6. Jahrhundert ist u. a. im Alsbachtal in Sterkrader sicher eine fränkische Siedlung nachgewiesen. Viele der heutigen Ortsnamen sind auch noch direkt auf eine fränkische Besiedlung zurückzuführen, so dass man seit der Frankenzeit von einer durchgehenden Besiedlung der Region Oberhausen ausgehen kann.

Landkarte von Oberhausen um 1821

Auch später im Mittelalter ab ca. 800 n Chr. gibt es weitere Siedlungsnachweise, wie z.B. archäologische Funde und Belege bei der Burg Vondern, beim Kastell Holten oder beim Kloster Sterkrade. Eine größere Siedlung ist in dieser Region allerdings nicht entstanden. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts war die Gegend immer nur sehr dünn besiedelt und es gab eher nur kleinere Bauernsiedlungen.

Im Bereich des „Haus Overhus“ `, das bereits seit dem 12.Jahrhundert nachgewiesenen war, gab es einen wichtigen Übergang eines alten Fernweges über die Emscher. Von Norden nach Süden verlief hier der “Römerweg“, der auch als Pilgerweg von Bremen nach Rom genutzt wurde. Bereits im 16. Jahrhundert gab es hier eine erste Emscher-Brücke über den Fluss. Overhus, dass `Über dem Ufer gelegene Haus`, war eine Wasserburg an der Emscher und gehörte bis Anfang des 17.Jahrhunderts der Familie von der Hove. Der letzte Eigentümer Freiherr von und zu Westerholt-Gysenberg ließ 1791 die Überreste der inzwischen verfallenen Wasserburg abreißen und etwa 200 m westlich davon ein neues Wohn- und Wirtshaus errichten. Diese Gebäude wurden öfters umgebaut bis dann 1818 das heutige Schloss Oberhausen fertiggestellt wurde. Das Schloss Oberhausen gab dann dem 1846 in der Nähe erbauten und 1847 eröffneten Bahnhof und damit der späteren Stadt Oberhausen den Namen.

Die Entstehung und Entwicklung der Stadt Oberhausen

Oberhausen hat sich nicht aus einer bereits bestehenden Ortsstruktur heraus entwickelt, sondern ist erst durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert und vor allem durch den Ausbau der Bahnlinien entstanden. Noch 1820 hatten hier nur gerade rund 20 Bauerngehöfte existiert. Doch bald lebten im heutigen Kern Alt-Oberhausens bereits über 5.500 Menschen. Die Industrialisierung begann hier bereits Mitte des 18. Jahrhunderts mit der der St.-Antony-Hütte als erste Eisenhütte. Bereits 1808 entstand aus drei Hüttenbetrieben die „Gutehoffnungshütte“. Die Oberhausener Gutehoffnungshütte wurde schnell der erst Montankonzern der Region mit der Verbindung der Produktionsstufen Kohle, Koks, Eisen, Stahl und Weiterverarbeitung.

Ein sehr entscheidender Schritt war dann 1847 die Errichtung der Köln-Mindener Eisenbahnlinie. Von Köln parallel zum Rhein kommend wurde die Eisenbahnlinie dann weiter parallel zum Verlauf der Emscher durch bisher eher unbewohnte Gebiete der Emscheraue nach Minden geführt. Die Strecke konnte hier kostengünstiger gebaut werden, als durch das damals schon bergbaureiche aber hügligere Ruhrgebiet (siehe auch Geomantie des Ruhrgebiets info_geomantie_praxis.htm). Der Bahnhof, die „Station Oberhausen“, war eigentlich nur als kleiner Umschlagsbahnhof geplant.

Durch den ab 1854 erfolgten Beginn des Tiefbaus und den Abbau von Kohle in dieser Region mit der 1.Zeche Concordia und weiteren metallverarbeitenden Industrien nahm die Besiedlung dann weiter stark zu. Es folgten bald auch weitere Eisenbahnstrecken nach Essen oder Arnheim. Oberhausen entwickelte sich bis 1880 zu einem der wichtigsten Bahnknotenpunkte im Ruhrgebiet. 1888 wurde dann bereits ein neues repräsentatives Bahnhofsgebäude der Bergisch-Märkischen- und der Köln-Mindener-Bahngesellschafft eröffnet. Mit der Eisenbahn und dem nun hier günstig verfügbaren Brennstoff Kohle siedelte sich immer mehr Industrie in der Region an.

Anfang 1862 entstand das erste Bürgermeisteramt Oberhausen aus Teilen von sechs Gemeinden. Die neue Gemeinde bestand vorrangig aus den bisherigen Gemeinden Borbeck mit den Ortsteilen Lippern und Lirich und Teile von Alstaden, Dümpten und Styrum. Bereits zwölf Jahre danach erhielt die Gemeinde Oberhausen 1874 die Stadtrechte. Die Stadt Oberhausen war zuerst noch dem Landkreises Mülheim an der Ruhr zugehörig. Da die Einwohnerzahl aber schnell über 40.000 Einwohner stieg wurde Oberhausen 1901 bereits eine kreisfreie Stadt. Die Einwohnerzahl von Oberhausen hatte um das Jahr 1915 die 100.000er Grenze überschritten und damit Oberhausen zur Großstadt gemacht.

Neben der Eisenbahn, die seit 1912 auch eine neue Strecke nach Wesel bekam, wurde 1914 auch der Rhein-Herne-Kanal von Duisburg nach Herne fertiggestellt. Ab Oberhausen folgt auch der Rhein-Herne-Kanal bis nach Henrichenburg dem Flusslauf der Emscher nach Nordosten (siehe auch Geomantie des Ruhrgebiets- https://www.geomantie.nrw/kraftorte/ruhrgebiet/). Oberhausen war nun an das neue Kanalnetz nach Norddeutschland bis nach Emden angeschlossen.

Die wachsende Industrie ließ die Bevölkerungszahl stetig steigen, aber lange Zeit fehlte eine entsprechende Gemeindestruktur. Am Anfang mangelte es an jeder kommunalen Infrastruktur, wie Schulen, Straßen oder einer Ortspolizei. Oberhausen wollte gegenüber seinen meist größeren Nachbarstädten an städtischer Lebensqualität aufholen und man entschloss sich ein neues Stadtzentrum zu schaffen, um im harten Städtewettbewerb des Ruhrgebiets zu überleben.

Der Concordiasee in Oberhausen war in den 1870er Jahren ein Bergsenkungssee.

Bereits 1865 wurde deshalb ein neues Stadtzentrum im Bereich des heutigen Stadtteils Oberhausen-Mitte geplant. Die Pläne wurden allerdings durch die damals schon auftretende bergbaubedingten Bergsenkungen zunichte gemacht. Im Planungsgebiet entstand der ehemaligen ´Concordiasee´, der um 1877 eine Tiefe von über 1,80 m hatte, dessen Mitte heute am Ebertplatz liegen würde.

Auch die regelmäßigen Überflutungen der Emscheraue war ein großes Problem geworden. Durch die Bergsenkungen hatte die Emscher keinen natürlichen Abfluss mehr zum Rhein. Die in die Emscher eingeleiteten Abwässer und Fäkalien verteilten sich über das Land. Typhus und Cholera waren die Folge. Das Problem des Concordiasees konnte erst 1882 durch einen Entwässerungskanal nach Süden zur tieferen Ruhr in den Griff bekommen werden. Mit der Kanalisierung der Emscher und deren Ausbau als Abwasserkanal bis 1913 wurde das Abwasserproblem für die Emscherregion gelöst. Heutzutage wäre ohne ein funktionierende Abwasserpumpennetz mehr als die Hälfte des nördlichen Ruhrgebiets im Einzugsbereich der Emscher, und damit auch große Teile der Stadt Oberhausen, eigentlich unter Wasser.

Durch die Nordwanderung des Bergbaus verstärkte sich die industrielle Entwicklung. Von 1895 bis 1912 entstanden in der Region 6 neue Schachtanlagen. Diese Expansion des Bergbaus verband sich jedoch nicht mit einer städtischer Entwicklung. Die Entwicklung Oberhausens war immer nur an bestimmte Industrieanlagen oder Verkehrseinrichtungen gebunden gewesen.

Überall wo gearbeitet wurde entstanden Arbeitersiedlungen für die Arbeitskräfte. Die Werkssiedlungen für junge Männer und auch Familien boten oft Möglichkeiten für Kleintierhaltung und Ackerbau zur Selbstversorgung. Die verschiedenen Arbeitersiedlungen wurden die sozialen Mittelpunkte für die Bewohner.

1929 schlossen sich Sterkrade, Osterfeld und Oberhausen (heute Alt-Oberhausen) zu Groß-Oberhausen zusammen. Die Bevölkerungszahl stieg damit von inzwischen 110.000 Einwohner auf dann über 190.000 Einwohner. Da Oberhausen den besseren Bahnanschluss besaß wurde Sterkrade und Osterfeld nach Oberhausen eingemeindet. Der Oberhausener Bahnhof wurde 1930 bis 1934 im Stil der klassischen Moderne zum Hauptbahnhof der Stadt ausgebaut.

Die Gebietsreform von 1929 führte dazu, dass die Stadt Oberhausen drei Zentren hatte und Anfang der 1990er Jahre kam dann die „Neue Mitte“ als viertes Zentrum der Stadt hinzu. Eine richtige Stadtmitte ist durch das neue Einkaufszentrum aber nicht entstanden. Nach dem 2. Weltkrieg stieg die Bevölkerungsanzahl für Oberhausen noch auf über 260.000 Einwohner und ist aber aufgrund des Strukturwandels seitdem wieder deutlich gesunken und hält sich nun seit mehreren Jahren bei etwa 210.000 Einwohner.

Beim Beginn der Kohlekrise Ende der 1950er Jahre stammte jede Zehnte in Deutschland produzierte Tonne Eisen und Stahl aus Oberhausen. Dann verdrängte zuerst das Öl die Kohle und neue Stahlproduzenten aus Schwellenländern und neue Werkstoffe aus Kunststoff die Stahlkonzerne. Als Folge wurde in den 1980er Jahren die Eisenhütte und die Stahl- und Walzwerke und 1992 die letzte Oberhausener Zeche in Osterfeld geschlossen. Mitte der 1980er Jahre erreichte die Arbeitslosenquote in Oberhausen mit 18% ihren Höhepunkt.

Mit der Errichtung des „Centro-Oberhausen“, das erste Einkaufszentrum Deutschlands das neben Einkauf auch Gastronomie und Freizeitgestaltung miteinander verbindet, und dem umgebender Gewerbeparks, sind auf dem ehemaligen Gelände der Gutehoffnungshütte bis 2016 wieder über 12.000 neue Arbeitsplätze entstanden.

Die sogenannte „Neue Mitte Oberhausen“ hat allerdings nicht die Erwartungen erfüllt eine neue Mitte als das pulsierende ökonomische Herz der Stadt zu sein. Die „Neue Mitte“ ist nicht, das Zentrum der Stadt Oberhausen geworden, sondern hat eher die bisherigen Stadtzentren von Oberhausen geschwächt. Für die regionale Bevölkerung ist immer noch Ihr Ortsteil, wie z.B. Osterfeld, Sterkrade, Alstaden oder Schmachtendorf ihr eigentliches Zentrum und ihre Mitte geblieben.

Die Probleme der fehlenden Mitte von Oberhausen zeigt auf, dass man mit städteplanerischen Mitteln nicht so einfach eine neue Stadtstruktur aus dem Boden stampfen kann, wenn man grundlegende geomantische Strukturen der Landschaft und der Siedlungsgeschichte nicht mitberücksichtigt. Bereits mit der „alten“ Oberhausener-Mitte, um den Bahnhof Anfang des 19. Jahrhunderts, hatte dies nicht geklappt und mit der „Neuen Mitte“ zu Ende des 20. Jahrhunderts ebenso wenig.

Im Folgenden möchte ich deshalb eine kleine geomantische Analyse der Stadt Oberhausen und speziell von Alt-Oberhausen bzw. des Ortsteils Oberhausen-Mitte durchführen, um die Hintergründe der Landschaftsdynamik der Stadt Oberhausen vorzustellen, die auch heutzutage immer noch auf die Menschen, die hier wohnen, einwirken und welchen Einfluss sie auf die Lebensqualität in der Stadt bzw. den Ortsteilen haben.

(Quellenangaben zu den Hintergründen siehe ganz unten.)

Geomantische Analyse von (Alt-)Oberhausen

Verlauf der Energieachsen Oberhausen in Karte von 1821, Quelle: Le Coq

Geomantische Aspekte sind auch im Ruhrgebiet verantwortlich für die Auswahl von Siedlungsplätzen, heiligen Orten, Wegeführungen und der energetischen Qualität der Region. Im Süden des Ruhrgebiets liegen die Bergdrachen der Ruhrhöhen mit einer starken aktiven Yang-Dynamik. Die Emscherniederung im Norden ist dagegen eher geprägt von einer trägeren Yin-Dynamik. Die Flussverläufe von Ruhr, Emscher und Lippe von Osten nach Westen zum Rhein bestimmen die Richtung des Energieabflusses. Die Chi-Dynamik strömt dabei von den Bergdrachen im Süden zu den Niederungen von Emscher und Lippe nach Norden. Die Fliessrichtungen der Flüsse nach Westen bestimmt auch den Chi-Strom von Osten nach Westen. Die vorgeschichtlichen und mittelalterlichen Straßen verlaufen in Richtung dieser energetischen Dynamiken der Landschaft. Dabei liegen heilige Orte und die größeren Städte oft auf den Kreuzungspunkten der Energieachsen (siehe auch Geomantie des Ruhrgebiets).

Oberhausen liegt am westlichen Rand der Emscherniederung im Übergang zur Niederrheinischen Flachebene. Die Flussniederung und die Emscherauen liegen in der Mitte von Oberhausen und die Emscher bestimmt den Verlauf der Wasserdrachendynamik von Oberhausen.

Die Bergdrachen und Wasserdrachen von Oberhausen

Im Norden liegen die Sterkrader Heide und die Höhen von Von-der-Ort und im Süden die Höhen von Dümten auf den ehemaligen Haupt- und Niederterrassen des Rheins, die während der Elstereiszeit vor 450 Mill. Jahren hier vom Schmelzwasser der Gletscher bzw. der Uremscher durchbrochen wurde. Der Höhenzug im Norden und Süden bestimmt den Verlauf der Bergdrachendynamik von Oberhausen.

Oberhausen liegt an einem alten Übergang über die Emscher direkt am Kreuzungspunkt der Berg- und Wasserdynamiken, wo die Emscher von Osten nach Westen Oberhausen durchquert (siehe Grafiken rechts und links).

Die geomantischen Energiestruktur von Oberhausen

Die Yang-Dynamik, die von den Höhen zur Emscherniederung strömt, trifft hier die Yin-Dynamik der Emscher, die hier von Osten nach Westen strömt. Beide Dynamiken sind zwar gegenüber einer Situation im Hochgebirge relativ schwach vorhanden, sie haben aber gegenüber der ansonsten eher ruhigen Energiestruktur der Rheinniederrung im Westen doch eine anregende Qualität der Landschaft zur Folge.

Das „Haus Overhus“ in der Mitte von Oberhausen ist der Schwellenhüter des Emschertors durch die nordsüdverlaufenden Rheinterrassen zum Niederrhein. Alle alten Fernwege führten hier von Süden über die Emscherbrücke nach Norden, also auf der Energieachse von einem Bergdrachen zum nächsten.

Wegenetzkreuze von Oberhausen

Auch die modernen Verkehrswege verlaufen immer noch auf den Energieachsen der Landschaftsdynamik. Die Autobahn A 3 und die B 223 entsprechen den alten Fernwegen und der Bergdrachendynamik. Die Autobahn A 42, der Rhein-Herne-Kanal und die Eisenbahnlinien entsprechen in ihrem Verlauf der Wasserdrachendynamik. Aus geomantischer Sicht ist das entsprechend kein Zufall. Die alten Ortsteile Osterfeld, Sterkrade, Klosterhardt oder Schmachtendorf und Dümten liegen alle oberhalb der Emscherniederung auf dem Rücken der Bergdrachen. Die alten Ortsteile werden entsprechend gut mit einer aktivierenden Yang-Dynamik versorgt und sind sicher vor Hochwasser und Überflutungen.

Der Standort des Zentrums von der Altstadt Oberhausen am alten Bahnhof der „Station Oberhausen“ liegt etwas abseitig von den Achsen der Berg- und Wasserdrachen. Der Standort ist allerdings sehr nah an der Emscherniederung gelegen und deshalb auch von der Bergsenkung stark betroffen gewesen. Der dort entstandenen ´Concordiasee´ – siehe karierte Fläche in der Grafik und im Text oben – konnte erst durch einen aufwendigen Entwässerungskanal zur tieferen Ruhr nach Süden entwässert werden. Die Ortslage von Alt-Oberhausen wird entsprechend wenig von der Yang-Dynamik der Bergdrachen unterstützt und ist eher deutlich yin-lastig.

Die Altstadt-Oberhausen ist nicht eingebunden in die Landschaftsdynamik und hat aufgrund der Energiedynamik der Landschaft auch keine energetische Mitte als Zentrum. Auch fehlen Schwellen oder Eingänge zum Quartier, die einen Raum bzw. dessen Mitte definieren. Die Altstadt-Oberhausen ist deshalb aus geomantischer Sicht auch nie die Mitte von Oberhausen geworden, da der Standort energetisch keine Mitte hat und darüber hinaus vorrangig eine yin-lastige Grundqualität hat.

Die Altstadt-Oberhausen wird das Problem der fehlenden Mitte nur durch eine Berücksichtung der geomantischen Energiedynamiken der Region und den energetischen Folgen der künstlichen Infrastrukturen lösen können. Dabei sollten einige Fragen zur Problemsituation von Alt-Oberhausen noch genauer untersucht werden: Über welche Dynamik wird Alt-Oberhausen mit Energie versorgt? – Wo sind die Eingänge von Alt-Oberhausen? – Wo ist die Mitte der Innenstadt von Alt-Oberhausen? – Wo ist das energetische Zentrum – der hellste Palast?

Daraus können dann einige Empfehlungen für eine geomantische Stadtplanung von Alt-Oberhausen abgeleitet werden. Einige Aufgaben oder Ziele sind aber bereits jetzt sehr deutlich. Um die Aufenthaltsqualität in der Altstadt-Oberhausen zu erhöhen geht es vor allem um die Schaffung von deutlichen Eingängen zur Altstadt und um die Schaffungen von positiven, aktiven Quartieren und energetischen Sammelorte.

Essenz der geomantischen Betrachtungen

Geomantische Aspekte sollten gezielt eingesetzt werden, um den Strukturwandel von einer Industrieregion in eine Lebensregion einen energetisch positiven Impuls zu vermitteln.

Die alten Siedlungskerne und die alten Wege- und Energieachsen sind heutzutage immer noch die Basis für die Entwicklung der Region von Oberhausen, und sollten entsprechend bei einer Siedlungsplanung nicht vernachlässigt werden.

Schlosspark-Kaisergarten mit Resten der alten Emscher

Wer will kann auch heutzutage noch die energetischen Kraftzentren aufsuchen und sich einstimmen auf die anregenden positiven Kräfte dieser Orte. Wer mit innerer Wachsamkeit auf die Signale achtet, die einem das Gefühl vermitteln am richtigen Ort zu sein, kann dabei immer noch von den Kräften an diesen Orten beglückt und beschenkt werden. So ist z.B. der Besuch des Kaisergartens am Schloss Oberhausen mit den Resten der alten Emscher im Park sehr lohnenswert, um ein Gefühl zu den Yin-Qualitäten der Emscher und zum regionalen Wasserdrachen zu bekommen. Nach endgültiger Renaturierung der Emscher wird dies vielleicht auch wieder einmal direkt an der Emscher möglich sein können.

Weitere Optimierung für die Altstadt- Oberhausen wäre eine Minimierung der verkehrsbedingten Unterbrechungen in der Fußgängerzone, eine Aktivierung der Yang-Aspekte durch Einbringen von neuen Akzenten, wie z.B. mit Feuer-Qualitäten (Licht) oder zentrierte lange, spitze Gebäude oder die Minimierung des Erdelements durch Aktivierung der Holz-Elemente und Wasserelemente, mit z.B. Brunnenanlagen, Blumen, fließende Formen oder Bäumen!

Vielleicht gibt ein geomantischer Impuls bei dem Strukturwandel von einer Industriestadt zu einer Dienstleistungsstadt auch die Möglichkeit für eine positive Stadtentwicklung zu mehr Lebensraumqualität und für eine größere Lebensfreude in der Stadt.

(Eine längere Textversion dieses Artikels finden Sie auch in meiner Website www.reiner-padligur.de).

Weitere Informationen zum Thema Geomantie der Stadt Geomantie und zum Ruhrgebiet finden Sie auch in dem Powerpoint-Vortrag zum Thema: “Geomantie – Kraftorte und heilige Plätze” (mit Schwerpunktthema Oberhausen) – Link zu www.reiner-padligur.de.

Quellen:

„Oberhausen – Eine Stadtgeschichte im Ruhrgebiet, Band 1: ´Oberhausen in vorindustrieller Zeit´“, Herausgegeben von Magnus Dellwig und Peter Langer, 2014, insbesondere darin: Jürgen Heinrichs „Die Ur- und Frühgeschichte des Stadtgebietes Oberhausen – Ein Überblick über Fundstücke und Siedlungsspuren von der Steinzeit bis zum Mittelalter“

„Oberhausen im Ruhrgebiet – Kind der Eisenbahn, des Eisens – und des Bergbaus!“, Dr. Magnus Dellwig, 2018, im Begleitband der Fotoausstellung „Zechen im Westen“ des LVR-Industriemuseums St. Antony-Hütte, 2019

„Stadtentwicklung und Strukturwandel in Oberhausen aus historischer Perspektive“, Dr. Magnus Dellwig, 2019, Stadtarchiv Oberhausen

„Oberhausener Heimatbuch“, Wilhelm Seipp, Hrsg. Stadt Oberhausen, 1964

Weitere Literatur:

Reiner Padligur „Feng Shui im Kohlenpott- Landschafts-Feng-Shui im Westen – eine geomantische Analyse des Ruhrgebiets“ in „Feng Shui-Journal“ Nr. 3, Klein Jasedow, 2003, Inhalt auch online unter www.reiner-padligur.de.

Holger Krüssmann „Entstaubtes Juwel – Wie sich das Ruhrgebiet auf seine vorindustrielle Wurzeln besinnt“ in „Hagia Chora“ Nr. 16, Klein Jasedow, 2003

Olaf Kaltenborn „Magische Orte – Eine neue Beschaulichkeit des Reisens im Ruhrgebiet“ Hrsg. Ruhrgebiet Tourismus GmbH, Essen, 2003

Weitere Informationen zum Thema Geomantie finden Sie auch im Seminarskript und in den Powerpoint-Vorträgen zum Thema: “Geomantie – Kraftorte und heilige Plätze”  oder “Lebenswerter Wohnen und Leben mit Geomantie” – beide Links zu www.reiner-padligur.de.

 

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Zuletzt überarbeitet am 10.01.2024